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Pressing: Doppeln im Zentrum

Wir gehen hier beim Doppeln im Zentrum bei beiden Mannschaften von einer 4-4-2-Aufstellung mit einer flachen Vier (2 Viererketten) aus. In der Ausgangssituation ist die angreifende Mannschaft (rot) im Zentrum in Ballbesitz. Der Spieler am Ball wird von einem der beiden Sechser (Nr. 8 ) gestellt, die anderen Verteidiger sind eingerückt und verschieben ballorientiert. Hier möchten wir nun die Abstimmung zwischen den beiden defensiven Sechsern beachten.

Sobald 10 attackiert, hat 6 die Aufgabe, im Rücken von 8 einzurücken, um ein direktes Anspiel auf die Stürmer zu verhindern (siehe Abbildung 1). Ziel kann es z. B. sein, den Gegner nach außen abzudrängen, um auf den Flügeln eine Pressingsituation einzuleiten. Ebenfalls wäre es möglich, so lange zu verzögern, bis die Stürmer der verteidigenden Mannschaft von hinten Überzahl schaffen, um einen Ballgewinn im Zentrum zu erreichen. Dies ist abhängig von den taktischen Vorgaben des Trainers.

Abbildung 1: Passwege zustellen | Grafik erstellt mit easy Sports-Graphics

Wird nun die gegnerische 8 (rot) angespielt, attackiert 6 und 8 rückt hinter ihm ein, um seinerseits den Ball in die Tiefe zuzustellen (Abbildung 2). Dies ist die sogenannte Pendelbewegung (einer rückt vor und attackiert, einer rückt hinten ein).

Abbildung 2: Pendelbewegung | Grafik erstellt mit easy Sports-Graphics

Kann der Ball auf die Stürmer nicht verhindert werden, müssen beide Sechser sofort in höchstem Tempo nach hinten rücken, um die Innenverteidiger zu unterstützen (Doppeln nach Hinten, siehe Abbildung 3). Der Ballnähere attackiert dabei den Ballbesitzer von vorne, der andere verengt zusätzlich den Raum und stellt ggf. Passwege zu. Die anderen Mittelfeldspieler versuchern, hinter den Ball zu kommen, die Verteidiger der grauen Mannschaft sichern den ballnahen Innenverteidiger in der Tiefe ab.

Doppeln nach Hinten im Mittelfeld | Grafik erstellt mit easy Sports-Graphics

Spielt die angreifende Mannschaft mit einer anderen Grundformation, so ist das Defensivverhalten prinzipiell das gleiche. Bei einer Aufstellung mit nur einem Stürmer kann es so z. B.  sein, dass das Anspiel in die Tiefe einem offensiven Mittelfeldspieler gilt und nicht einem Stürmer. Je nach taktischer Ausrichtung des Gegners kann es so auch sein, dass diese Defensivaktion nur sehr selten vorkommt (etwa bei flügellastigem Spiel).

Das Doppeln nach hinten ist auch wichtig, wenn der Gegner mit Flugbällen ins Halbfeld auf die Stürmer agiert.