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Dribbling trainieren und verbessern; Teil 1: Grundlagen

Dribbling bzw. Ballführung ist eine der grundlegenden und entscheidenden Techniken im Fußball. Und es ist das erste, das Kinder ganz intuitiv machen, wenn man ihnen einen Ball gibt. Will man das Dribbling seiner Spieler trainieren und verbessern (in jeder Altersklasse), gibt es einige Dinge, die man auf jeden Fall beachten sollte.

Dazu gehören der richtige Aufbau des Trainings, die passende Methodik und eine enge Orientierung der Trainingsanforderungen am Wettspiel (nach und nach). Denn am Ende ist das Ziel jeden Techniktrainings die situativ richtige und präzise Anwendung der Techniken im Spiel. Hier gibt es passende Übungen für das Aufwärmprogramm.

Das Dribbling ist dabei sehr eng mit der Ballannahme und dem Passen verknüpft: Der Ablauf Ballannahme, Dribbling, Passen kommt hundertfach in jedem Fußballspiel vor. Deshalb hat man als Trainer hier sehr viel Potenzial, Fehler zu minimieren und die Mannschaft damit erfolgreicher zu machen. Im Folgenden einige grundlegende Prinzipien und Regeln zum Techniktraining bzw. zum Training des Dribblings.

Dribbling: Hohe Wiederholungszahlen ermöglichen

Hohe Wiederholungszahlen erreicht man im Training aller Altersklassen durch relativ einfach Maßnahmen in der Trainingsorganisation.

  • möglichst kleine Gruppen einteilen für Übungen (Stationen- oder Zirkeltraining)
  • mehrere Aktionen pro Durchgang ermöglichen (z. B. Doppelaktion oder Rückweg nutzen)
  • genügend Bälle in der Nähe haben (und jeder Spieler hat einen)
  • nicht zu schnell die Aufgaben wechseln, lange genug ausprobieren und üben lassen

Wichtig ist dabei auch, dass man so früh wie möglich auf Beidfüßigkeit achtet. So lernen Kinder von Anfang an, dass beide Füße zum Fußballspielen gehören und eignen sich keine falschen Verhaltensweisen an. Und sie werden im Spiel variabler in ihre Lösungsmöglichkeiten.

Dribbling spielgemäß trainieren

  • viele Richtungsänderungen und Tempowechsel fordern, abwechslungsreich dribbeln lassen
  • Beidfüßigkeit fordern und trainieren
  • Orientierung der Spieler schulen
  • immer wieder Zeit- und Gegnerdruck schaffen
  • Dribbling in Spielformen einfordern und durch Provokationsregeln fördern (s.u.)

Coaching: demonstrieren und korrigieren

Um seine Spieler nachhaltig zu verbessern, sollte man sie einzeln und in Gruppen coachen. Beim Einzelcoaching arbeitet man an den individuellen Bewegungen des Spielers (Fehler korrigieren) und geht auf seine Besonderheiten ein. Beim Coaching in Gruppen (Trainer demonstriert die richtige Ausführung der Dribblingtechnik oder Übung, geht es darum, typische Fehler anzusprechen, die alle betreffen und noch einmal das Bewusstsein für die gewünschte Ausführung zu schärfen. In beiden Fällen sollte man möglichst einfach coachen (klare und altergsrechte Sprache, positive Ansprache), damit die Spieler verstehen, was sie tun sollen. Dabei gilt: Einmal vormachen ist besser als mehrmals sagen.

Dribbling in Übungen und Spielformen trainieren

Beim Dribbling kann man methodisch vom Einfachen zum Schweren vorgehen. Dafür ist es wichtig, dass man einen klaren Plan davon hat, was man in welcher Reihenfolge trainieren möchte.

  • Auf jeden Fall das Training schriftlich vorbereiten
  • Übungen und Spiele sollten sinnvoll aufeinander aufbauen und zum Trainingsziel passen
  • Die Anforderungen sollten innerhalb des Trainings gesteigert werden (z. B. Geschwindigkeit)
  • Leicht anfangen (z. B. beim Aufwärmen) und dann immer schwerer werden
  • Ziel ist die situativ richtige Anwendung der Dribblingtechniken im Spiel

Immer nur Üben wird mit der Zeit langweilig und entspricht nicht den Anforderungen des Spiels. Deshalb sollten immer wieder auch Spielformen eingesetzt werden, um das Dribbling der Spieler zu verbessern. Kleine Spielformen auf engem Raum sind dafür sehr gut geeignet. Um das Dribbling zu provozieren, kann man mit Kontaktvorgaben (Pflichtkontakte) oder bestimmten Zielen (Dribbeltore) arbeiten. Auch andere Provokationsregeln wie „Tore nach einem erfolgreichen Dribbling zählen doppelt“, helfen dabei. Hier ist man dann schon sehr nah am Trainingsziel „variables Einsetzen der Dribblingtechniken im Spiel“ dran.

Um Übungen interessanter und motivierender zu machen, kann man kleine Wettbewerbe (Parcours, Slaloms, Staffeln, „Zweikämpfe“) durchführen.

Dribbling – Technik-Grundlagen

Es gibt drei wesentliche Dribblingtechniken: Dribbling mit der Innenseite, mit der Außenseite und mit dem Spann. Beim Dribbling mit der Innenseite gelten die gleichen Regeln wie beim Passen mit der Innenseite: Oberkörper leicht nach Vorne beugen, Knie gebeugt, Fußspitze leicht nach oben. Das Dribbling mit dem Außenspann nutzt man in vielen Fällen, wenn man den Körper zwischen Ball und Gegner hat bzw. den Ball abschirmen möchte. Dazu führt man den Ball mit dem gegnerfernen Fuß. Mit dem Spann bzw. der Oberseite des Fußes führt man das sogenannte Tempodribbling durch, bei dem man möglichst schnell freien Raum überwinden möchte. Der Fuß wird dabei gestreckt. Es ist relativ schwierig, gleichzeitig schnell unterwegs zu sein und trotzdem den Ball nicht zu weit vorzulegen.

Viele Ballverluste im Fußball wären vermeidbar, wenn die Spieler nur in der Breite eine bessere Dribblingtechnik, sprich auch etwas mehr Ballgefühl und dadurch Ballkontrolle, hätten. Durch ein bisschen Training lässt sich hier bei Kinder- und Jugendmannschaften sehr viel erreichen. Das Training der Dribblingtechniken kann man dabei sehr einfach in das Aufwärmprogramm integrieren, wie z. B. beim Aufwärmen im Technikquadrat.